Die wütende Lyrik des Peter Hein

Er ist sanfter geworden, der wütende Dichter. Oder scheint es nur so? Wir Journalisten, KP Flügel und ich, wissen nicht so recht, ob Peter das Interview nun eigentlich führen möchte oder doch lieber nicht, er windet sich in Understatements und einer flapsigen Unwilligkeit. Und dann ist es doch klar, dass er ja irgendwie reden und seine Lieder mag, dass sie nicht einfach die Verlängerung des vor Jahrzehnten Begonnenen sind. Und wenngleich er mit seiner gewohnten Aufmüpfigkeit in kaum verändertem Stil weitertextet und -singt, spürt man doch, dass er fragender geworden ist, unsicherer, wohin die Fragen denn genau zu richten seien, wem die Ärgernisse vor die Füße zu werfen seien. Man könnte sagen, Peter Hein sei reifer geworden. Und da haben wir über den Sound noch gar nicht gesprochen, denn der verträgt Peters Understatement eigentlich nicht.

Das neue Album von FEHLFARBEN heißt „Über … Menschen“. Auf der Rückseite steht zu lesen „Unter Tieren“. Zu sehen ist eine apokalyptisch anmutende menschenleere Stadtlandschaft, die von blaudominierten Farben und verfremdeten Tieren bevölkert ist. Die haben allerdings Antennen. Die Vorlagen für Cover und Booklet hat Peters Freundin Anna Meyer gemalt. Die Scheibe – ja, es gibt sie auch als Vinyl – ist erschienen bei tapete records in Hamburg. In deren Büro in der Stahltwiete 10 haben wir das Gespräch für unsere neopostdadasurrealpunkshow aufgezeichnet.

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