Geniale Dilletanten

Noch bis zum 30.April ist im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg eine Ausstellung zu und mit den Genialen Dilletanten zu sehen und zu hören. Wir waren bei der PK kurz vor Eröffnung dabei und haben mitgeschnitten und -gefragt, u.a. Wolfgang Müller, Jochen Arbeit, Michael Kellner, die KuratorInnen Mathilde Weh und Dennis Konrad.
Und darum geht es laut Programm des MfKG:
Die Ausstellung des Goethe Instituts im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) stellt die Protagonisten und Treffpunkte der künstlerischen Szenen in verschiedenen impulsgebenden Städten West- und Ostdeutschlands vor. Im Mittelpunkt stehen acht Musikbands sowie Künstler, Filmemacher und Designer aus den frühen 1980er Jahren. „Geniale Dilletanten“ gibt Einblick in die vielfältigen Verbindungen der Akteure untereinander und erzählt, wie sich die gleichzeitig stattfindenden Entwicklungen in Kunst, Film, Mode und Design gegenseitig beeinflusst haben. Die Ausstellung zeigt insgesamt über 250 Exponate, darunter Gemälde, Fotografien, Kunst-, Design- und Modeobjekte, Schallplatten, Musikkassetten, Soundstationen, Musik, Magazine und Fanzines, Plakate, Bandfilme und einen eigens produzierten Interviewfilm.“
Natürlich kommt auch die Musik nicht zu kurz.
Eine Sendung der neopostdadasurrealpunkshow auf FSK Hamburg.

Wolfgang Müller zur Musealisierungsfrage: „Ich finde das super, wohin sollen die denn sonst landen – im Müll?! … Als Kunststudent habe ich natürlich gewusst, dass z.B. Kurt Schwitters kleine Collagen als private Mitteilungen versendet hat. Die kosten heute 50.000 €. Also konnte ich mir auch vorstellen, dass Super8-Filme – die sind schäbig – mal superteuer werden. Mann muss nur 30/40 Jahre warten, bis die nicht mehr existieren. Und plötzlich kriegt es die Patina der Zeit, den Respekt und die Distanz – und die Leute gucken noch mal drauf. Das heißt nicht, dass jeder Super 8-Film plötzlich toll geworden ist, aber unsere Gesellschaft geht davon aus, dass Schönheit von innen ist. Sie wird interessanterweise aber immer von außen beurteilt … Und Revolutionen werden ja auch immer von wackeligen Kameras aufgezeichnet, nicht vom Staatsfernsehen.“