»Fordern wir das Unmögliche«: Ausstellung und Gespräch über die Situationistische Internationale

Im 8. Salon in Hamburg St.Pauli wurde vom 13.10. bis 2.11.2019 die Ausstellung Fordern wir das Unmögliche: eine Ausstellung über die Situationistische Internationale gezeigt.

Die Geschichte der Situationistischen Internationale (1957-1972) ist seit 1989 zum Gegenstand etlicher Ausstellungen geworden, mehr oder weniger respektierend, dass ein solches Unterfangen mit dem Selbstverständnis der Situationisten kollidiert. Mittlerweile aber haben der Kunstmarkt und die Eigentumsverhältnisse die notwendigen Exponate – ob nun »Kunstwerke«, Publikationen oder Dokumente – dem freien Umgang entzogen. Es ist nahezu unmöglich geworden, ein solches Projekt unbürokratisch und ohne großen finanziellen Einsatz zu realisieren. Dennoch hat die Ausstellung im 8. Salon versucht, die S.I. auf dem schmalen Grad zwischen Erinnerung und Aktualisierung vorzustellen; sie war sowohl dokumentarisch, hantierte also mit einigen »verschlossenen Kostbarkeiten«, als auch praktisch, spielerisch und offen. So wurde unter anderem das »Kriegsspiel« von Guy Debord gezeigt, und zwar in der Version, die Youssef Tabti entworfen hat (siehe youssef-tabti.blogspot.com/).

Die Finissage am 2.11. nahmen Roberto Ohrt und Hanna Mittelstädt zum Anlass, »das Unmögliche« etwas genauer zu fassen. Roberto Ohrt erläuterte einzelne Exponate sowie die ästhetische Formsprache der Situationisten und stellte zusammen mit Hanna Mittelstädt das gesamte Projekt »S.I.« über die künstlerische Praxis hinaus in ihren politisch-gesellschaftlichen Zusammenhang. Dieses Gespräch – inklusive der Fragen und Einwürfe aus dem Publikum – wurde aufgezeichnet und ist hier nachzuhören.

Präsentation und Gespräch am Abend der Finissage vom 2.11.2019

 

Toncollage

Als Teil der Ausstellung und am Abend der Finissage war eine Toncollage von Hanna Mittelstädt (Texten der S.I.) und HF Coltello (Geräusche und Musik) zu hören (Montage Jorinde Reznikoff):

 

Fotos © Roberto Ohrt